Trierer Hochschule entwickelt Klimaschutzkonzept für den REK

(v.l.n.r.) Manfred Becker, REK-Geschäftsführer, Tobias Gruben, IfaS-Projektleiter, Ludgera Decking, RSAG-Vorständin, Professor Dr. Peter Heck, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier, Christian Gold, Vorsitzender der REK-Zweckverbandsversammlung, Landrat Frank Puchtler, REK-Verbandsvorsteher, und 1.Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, Sprecher der REK-Geschäftsführung.


Startschuss einer bundeslandübergreifenden innovativen Kooperation zur Ressourcenwirtschaft – Konzept soll über langfristige Strategie Aufschluss geben

Ein wichtiges Vorhaben auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft des Abfallzweckverbandes REK Rheinische Entsorgungs-Kooperation mit den Kreisen Rhein-Sieg-Kreis, Kreis Neuwied, Rhein-Lahn-Kreis und der Bundesstadt Bonn haben die Mitglieder der Verbandsversammlung auf ihrer jüngsten Sitzung im Landkreis Neuwied auf der Abfallentsorgungsanlage (AEA) Linkenbach beschlossen. Im Rahmen der Entwicklung einer gemeinsamen langfristigen Verbandsstrategie soll ein Klimaschutzkonzept in drei Teilstufen in Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier unter der Leitung von Professor Dr. Peter Heck vom Umwelt-Campus Birkenfeld entwickelt werden. Das wissenschaftlich begleitete Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit finanziell gefördert.  

Der Klimaschutz und seine Auswirkungen hat mittlerweile auch einen sehr starken Einfluss auf die Ausgestaltung der Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Der Sprecher der REK-Geschäftsführung Achim Hallerbach sieht die Auseinandersetzung mit dem Thema auch als Pflichtaufgabe: „Es macht Sinn, Klimaschutz als Querschnittsaufgabe auf allen Ebenen des REK zu betrachten und damit Synergieeffekte zu nutzen. Wir werden die Zukunft der Abfallwirtschaft verantwortlich gestalten, über eine integrierte Stoffstrom- und Kreislaufwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft.“

Gegliedert ist das Gesamtkonzept in drei aufeinander folgende Bereiche. Im ersten Teilschritt geht es um die klimafreundliche Abfallentsorgung. Hier sollen Stoffströme und Behandlungs- und Verwertungskapazitäten im Verbandsgebiet systematisch erfasst, analysiert und konzeptionell optimiert werden. Dieses gilt auch für die derzeitigen, wie auch zukünftigen Behandlungs-/Aufbereitungsverfahren. Die Analysen betreffen nicht nur die auf den REK bereits übertragenen Aufgaben, sondern die gesamten abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten. „Nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung können wir die Potentiale für eine langfristige Konzeption ermitteln,“ unterstreichen Achim Hallerbach und sein REK-Geschäftsführerkollege Manfred Becker.

Im zweiten Schritt der Untersuchung sollen die Energiepotenziale im Abfall ermittelt werden. Unter der Überschrift „Integrierte Wärmenutzung in Kommunen“ sollen zehn Schwerpunktgebiete im Verbandsgebiet ausgewählt werden, in denen eine Wärmeversorgung auf Basis biogener Reststoffe wie Bioabfall, Grünschnitt, Altholz, Sperrabfall(holz) oder Deponiegas konzipiert wird. REK-Geschäftsführer Hallerbach: „Das Förderprojekt sieht aber auch die Analyse weiterer Wärmenutzungsmöglichkeiten zum Beispiel durch Abwärme aus Abfallbehandlungsanlagen vor, die im Verbandsgebiet realisiert weren können.“

Damit auch der Zweckverband die ihm übertragenen Aufgaben unter klimafreundlichen Voraussetzungen in den Kommunen erfüllen kann, soll in einem weiteren dritten Schritt das Thema Mobilität und Verkehr genauer untersucht werden. „Neben der Analyse der Verkehrsinfrastruktur spielt hier auch  die Untersuchung von Verbesserungs- und Optimierungspotentialen bei der Sammlung und dem Transport der im Verbandsgebiet angefallenen Abfälle eine Rolle,“ betont Manfred Becker. Hierzu zählt nicht nur die Abfallsammlung, der Nachtransport zu den Verwertungsanlagen (die sogenannte Logistik), sondern auch die auf den Anlagen eingesetzten Arbeitsgeräte sowie Fahrzeuge.

Das von der Trierer Hochschule zu erstellende Konzept wird über den Klimaschutz hinaus umfassende Analysen, Optimierungspotenziale und Maßnahmen für die weitere Entwicklung der Kreislaufwirtschaft im Verbandsgebiet beinhalten. „Wesentliche Ziele des Konzeptes sind die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit und die langfristige Gewährleistung der Entsorgungssicherheit. Wir haben zwischen IfaS und dem REK eine innovative Kooperation geschlossen,“ erklären Hallerbach und Becker.